Es war die Überschrift in einer Zeitschrift, die mein großes Interesse an diesem Wanderritt geweckt hat.
DEUTSCHLAND-ÖSTERREICH-ITALIEN: Ein 9-tägiger Wanderritt über die Alpen.
22.05.10 - 30.05.10
Zunächst kamen mir Zweifel- ein Wanderritt über ca. 320 km mit dem eigenen Pferd?
Es verging mehr als ein Jahr und die Faszination für diesen außergewöhlichen
Wanderritt ließ mich nicht los. Ich entschied mich im Herbst 2009, das Abenteuer zu wagen, verbunden mit dem Gedanken an mein Pferd, dass dessen Wohl während dem Ritt immer im Vordergrund stehen
wird. Schließlich ist mein treuer Kamerad mit seinen 19 Jahren schon ein Senior unter den Pferden, aber eben auch ein erfahrenes
Wander-, Distanz- und Freizeitpferd. Vom Wesen her eine sehr gute Mischung an Ausgeglichenheit und Eigenwilligkeit, was ihn so besonders liebenswert macht.
Nun ging es darum, alles gut zu planen, um nicht in Zeitdruck zu geraten. Da wir Grenzen überschreiten, sind unterschiedliche Dokumente für das Pferd erforderlich. Der Pferdepass mit allen
notwendigen und lückenlosen Impfungen und ein amtstierärztliches EU Gesundheitszeugnis. Des Weiteren ist das kontinuierlich aufbauende Training und die Ausrüstung ein wichtiger Bestandteil in der
Vorbereitung. Ebenso ein Spezial-Hufbeschlag und die Anpassung an energiereiches Futter und die Weidehaltung, da die Pferde jeden Tag an einem anderen Ort rasten und in Paddocks in der freien
Natur
untergebracht sind.
Mich hat es sehr gefreut, dass ich einige Stallkolleginnen von dieser Idee begeistern konnte, die sich somit auch bereit erklärt haben, mich in meinem Training zu unterstützen. Es folgten 1-2
stündige Ausritte, die wir langsam bis auf 5-7 Stunden gesteigert haben. Doch damit nicht genug; es galt ja auch, ein wenig "alpines" Gelände zu trainieren, damit wir die Anstiege in den Alpen
zumindest annähernd nachempfinden konnten. Wasserdurchquerungen üben- und was liegt da nahe- der Odenwald. Tagesritte von Elmshausen zum Melibokus und dem Felsenmeer; verbunden mit dem Auerbacher
Schloss- da geht es für uns "Flachländer" schon ziemlich bergauf. Doch dank der guten Vorbereitung wurden auch diese Höhenmeter mit Baravur gemeistert. Die Belohnung folgte für die Pferde auf den
Fuß; mit langen Pausen auf üppigen Wiesen.
Das Abenteuer naht und ich freue mich riesig darauf, mein Pferd zu verladen und zum Startpunkt in Andechs zu fahren.
Anschließend liegen 9 spannende, anstrengende und erlebnisreiche Tage vor uns. Tagesetappen von 15 km bis 48 km gilt es zu meistern; knapp 1.600 Höhenmeter werden überwunden, Flussufer überquert,
Stationen sind in Oberammergau, Lermoos, Wettersteingebirge, Aufstieg zum Gachenblick (1.600 mtr)/Inntal, Einritt ins Vinschgau/Vinschgauer Tal, Schloss JUVAL, von Reinhold Messner, bis wir am
letzen Tag in der Pferdestadt MERAN (Italien), in Polizeibegleitung einreiten. Hier wird eine Abschlussfeier stattfinden und anschließend der Rücktransport von Pferd und Reiter erfolgen.
Ich bin wirklich sehr gespannt und freue mich, wenn ich meine Erlebnisse in einem weiteren Bericht veröffentlichen darf.
Herzlichen Dank an alle, die mich unterstützen.
Grüße, Silke R.